Sonntag, 24. Februar 2013

Wichtige Zusatzqualifikationen für Geisteswissenschatler

Ich denke jeder Arbeitssuchende kennt die ständige Forderung der Arbeitgeber nach Zusatzqualifikationen. Ein Studium allein reicht vielen Unternehmen heutzutage nicht mehr und so sehen sich viele Absolvent/innen dazu gezwungen, nach Wegen und Möglichkeiten zu suchen, wie sie ihr Profil von anderen abheben können.

Zusatzqualifikationen Geisteswissenschaftler
Der "Wert" eines jungen Menschen wird viel zu häufig anhand dieser Eigenschaften festgemacht. Einen Ausweg gibt es kaum. Wer nicht zeigt, dass er oder sie ständig daran arbeitet, sich zu verbessern, gilt als unwillig und wird in Folge oft als unbrauchbar angesehen. Die Arbeitgeber des 21. Jahrhunderts sind wählerisch und jungen Arbeitnehmern bleibt keine andere Wahl, als sich fort- und weiterzubilden. Im Folgenden werden drei Zusatzqualifikationen beschrieben, die Geisteswissenschaftler bei ihrer Jobsuche unterstützen sollen.
Zu den Geisteswissenschaftlern am häufigsten zugeschriebenen Eigenschaften zählt, dass diese über ein ausgeprägtes Kommunikationstalent verfügen. Dementsprechend enttäuscht reagieren viele potentielle Arbeitgeber, wenn Absolventen in diesen Bereichen keine Fähigkeiten oder Erfahrungen vorweisen können. Eine umfassende Sprech- & Präsentationsausbildung ist darum jedem Absolventen eines geisteswissenschaftlichen Fachs ans Herz zu legen. Die dabei relevanten Kenntnisse lassen sich auf zwei Ebenen aufteilen, beziehungsweise erlernen:

Die personenbezogene Ebene: Dies betrifft den/die Vortragende/n und seine/ihre Fähigkeit, gegebene Inhalte klar strukturiert, informativ und verständlich anderen Personen zu vermitteln. Um in diesem Bereich zu überzeugen braucht es eine positive Körperhaltung, die auch Selbstvertrauen ausstrahlt. Zudem sind eine klare, angenehme und zugleich auch unterhaltsame Aussprache von Nöten. Diese Eigenschaften sind sehr wichtig, denn selbst das aufregendste Thema kann für Zuhörer zur Qual werden, wenn es nuschelnd und mit monotoner Stimme vorgetragen wird. Die nötigen Kenntnisse, um als guter Referent wahrgenommen zu werden, lassen sich in Form von Kursen oder Seminaren erlernen. Dabei gilt zu bedenken, dass auch vermeintlich leichte Dinge wie klares Sprechen Übungssache sind und eines mehrwöchigen Trainings bedürfen. Die präsentationsbezogene Ebene: Das Beherrschen von Präsentationsprogramen wie Powerpoint & Co. bildet die zweite Stufe auf dem Weg zur Vermittlung von Informationen.  Denn der beste Sprecher kann mit seinem Vortrag scheitern, wenn die unterstützenden Folien und Informationen nicht dieselbe Qualität aufweisen. Programme wie Powerpoint sind heutzutage so gut wie auf jedem PC oder Laptop vorinstalliert und im Internet finden sich eine Vielzahl an Vorlagen und Ratschlägen dazu, wie man gute und übersichtliche Präsentationen erstellt. Die Absolvierung eines Powerpoint-Kurses stellt für wenig erfahrene Nutzer eine weitere Möglichkeit dar. Programme für fortgeschrittene Benutzer wie Photoshop können ebenfalls sehr Hilfreich sein – etwa, wenn man Grafiken erstellen möchte, die der Verbildlichung von Informationen dienen sollen. Photoshop ist ein Beispiel für ein deutlich komplexeres Programm und insbesondere jenen, die damit noch keine Erfahrung gemacht haben, wird an dieser Stelle der besuch eines Photoshop Seminars oder Photoshop Kurses empfohlen.
Das Verhältnis aus investierter Zeit und späterem Nutzen ist hier meiner Meinung nach sehr gut und die Aneignung von Zusatzqualifikationen in diesem Bereich wird an dieser Stelle ausdrücklich empfohlen!

Sprachkenntnisse im Lebenslauf sind in einer globalisierten Welt das Um und Auf und hervorragende Englischkenntnisse gelten dabei fast schon als Pflicht, wenn man als Akademiker ernst genommen werden möchte. Im Folgenden befindet sich eine Auflistung von verschiedenen Sprachzertifikaten, die Aufschluss über die Kenntnisse von Fremdsprachen zulassen. Insbesondere für jene, die im Ausland oder für international tätige Unternehmen und Einrichtungen arbeiten möchten, bilden diese Zertifikate einen Pluspunkt im Lebenslauf:

Englisch:
TOEFL (Test Of Englisch As A Foreign Language): Von mehr als 20 Millionen Menschen absolviert, überprüft dieser Test in den vier Abschnitten Verständnis geschriebener Sprache, Verständnis gesprochener Sprache, Sprechen sowie Schreiben die Fähigkeiten der Absolventen. Der Test gilt als einer der Bedeutendsten zur Feststellung der Kenntnisse der englischen Sprache und wird zum Beispiel von vielen Universitäten im angelsächsischen Raum als Grundvoraussetzung für eine Studienzulassung angesehen. Toefl Kurse werden von vielen Institutionen angeboten.
Cambridge ESOL (Englisch For Speakers Of Other Languages): Fünfstufiges Testverfahren der University of Cambridge. Die fünf verschiedenen Testlevel entsprechen Englischkenntnissen von A2 bis C2 und befassen sich mit den vier Fertigkeiten Lesen, Sprechen,  Schreiben und Hören. Mehr als vier Millionen Menschen absolvieren diese Zertifikate pro Jahr. Zusatzzertifikate in Bereichen wie Wirtschaftsenglisch vertiefen die erworbenen Fähigkeiten.
IELTS (Englisch Language Testing System): Ein weitverbreiteter Test, der weltweit anerkannt wird. Die vier Teilbereiche Sprechen, Lesen, sowie das Verständnis von Schrift und Sprache werden behandelt. Der Test wird in den zwei verschiedenen Versionen Academic und General Training angeboten. Tipp: Ielts courses zur Vorbereitung lassen sich auch in Groß Britannien absolvieren.

Russisch:
TRKI (Тест по русскому языку как иностранному, „Test für Russisch als Fremdsprache“): International anerkanntes Sprachzertifikat für Russisch in vier Stufen. Russisch als Fremdsprache bildet eine weitere interessante Option. Das Land gilt für viele heimische Unternehmen als Markt der zukunft. Dementsprechend können jene, die ein Russisch-Zertifikat vorweisen, punkten.

Chinesisch:
HSK (Hànyǔ Shuǐpíng Kǎoshì, „Prüfung des Chinesisch-Niveaus“): Chinesisch lernen antwortete einmal eine Professorin, als ich sie fragte, wie ich mein Profil für den Arbeitsmarkt schärfen könne. Der dreistufige HSK Chinesisch Sprachkurs ist in Testzentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz absolvierbar. Der bestandene Test bildet Voraussetzung für den Besuch chinesischer Hochschulen und ist durch die stetig wachsende wirtschaftliche und politische Bedeutung Chinas auch bei vielen Unternehmen ein willkommenes Einstellungskriterium.

Französisch:
DELF/DALF (Diplôme d'études en langue française/ Diplôme approfondi de langue française): Zwei Zertifikate, welche Aufschluss über die Französisch-Kenntnisse einer Person geben. Das DELF-Sprachzertifikat setzt sich aus vier Stufen von A1 bis B2 zusammen. Das DALF-Zertifikat befasst sich mit den Stufen C1 und C2.

Spanisch:
DELE (Diplomas de Español como Lengua Extranjera, „Diplom für Spanisch als Fremdsprache“): Das DELE-Zertifikat überprüft in sechs Stufen von A1 bis C2 die Spanisch-Fertigkeiten der Absolvent/innen. Spanisch hat als „Weltsprache“ eine große Bedeutung. Dieser Aspekt wird durch den beständigen wirtschaftlichen und politischen Aufstieg Lateinamerikas noch weiter unterstrichen. Der DELE-Sprachtest kann in 90 Ländern weltweit abgelegt werden.

Alternativ bietet sich auf ein Auslandsaufenhalt an, um Sprachkenntnisse weiter zu verbessern. Ein USA-Auslandsaufenthalt kann im Vorstellungsgespräch neben besagter Vertiefung sprachlicher Fähigkeiten des Weiteren etwa auch als Beitrag zur persönlichen Weiterentwicklung oder Aneignung von interkulturellen kompetenzen vermittelt werden.

Abschließend ist festzuhalten, dass das Erlernen von Sprachen – wie den meisten bekannt sein dürfte – einen meist langwierigen und zum Teil auch mühsamen Vorgang darstellt. Die Investition zahlt sich für die meisten trotzdem aus, insbesondere, wenn man wie im Englischen bereits durch seine Schulzeit über grundlegende Kenntnisse verfügt. Gleichzeitig sollte man aber auch festhalten, dass wer von vorne herein wenig Interesse an einem Engagement in fremden Ländern oder in einem internationalen Umfeld hat, sich diese Investition an Zeit und Aufwand durchaus auch sparen kann.

Kenntnisse in Betriebswirtschaft oder Business Administration können für viele Geisteswissenschaftler den Unterschied zwischen erfolgreicher Jobsuche und Absage bedeuten. Denn viele Unternehmen verlangen von Berufsanwärtern betriebswirtschaftliche Kenntnisse, damit diese überhaupt in den Entscheidungsprozess über die Vergabe einer Stelle (zum Beispiel die Position eines Projektmanagers) aufgenommen werden. Zertifikate, welche die betriebswirtschaftlichen Fähigkeiten einer Person belegen, befassen sich mit den Bereichen Buchhaltung, Bilanzierung, Kostenrechnung und Controlling. Zusätzlich erhalten Absolventen Kenntnisse in Fragen des Unternehmensrechts. Je nach Anbieter vermittelt so ein Crashkurs Betriebswirtschaft auch Fähigkeiten in der Projektsteuerung Organisation und Strategieermittlung. Unabhängig vom Preis und dem Inhalt der angebotenen Module sollte man bei der Wahl des Anbieters auch auf dessen Renommee achten. Denn auch bei Zertifikaten gilt: Der Name zählt mindestens so viel wie die vermittelten Inhalte.

Das Erlangen von betriebswirtschaftlichen Zusatzqualifikationen ist vor allem jenen Geisteswissenschaftlern zu empfehlen, die eine Karriere in der Wirtschaft anstreben. Jedes größere Unternehmen hat Bedarf an Personen mit betriebswirtschaftlichen Kenntnissen, was in Verbindung mit geisteswissenschaftlichen Kompetenzen zu einem großen Vorteil für Bewerber werden kann. Denn wie Geisteswissenschaftler haben auch Betriebswirte mit der Tatsache zu kämpfen, dass es zu viele von ihnen gibt, was es Unternehmen erlaubt, wählerisch zu sein. Wer jedoch diese beiden Felder vereinen kann, da er über Kompetenzen in beiden Bereichen verfügt, macht sich für Unternehmen viel interessanter als seine nur „eingleisig fahrenden“ Mitbewerber. Wie viel Aufwand man in die Akquirierung von betriebswirtschaftlichem Wissen stecken soll, ist jedoch schwer zu bestimmen. Die angebotenen Kurse reichen in ihrer Dauer von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten. Alternativ steht  auch die Belegung eines Zweitstudiums zur Debatte. Ein Bachelor of Business Administration bildet für potentielle Arbeitgeber sicher einen größeren Anreiz. Manchen Unternehmen reichen aber auch schon die oben angesprochenen Zertifikate. Darum liegt es im eigenen Ermessen, wie viel Zeit und Aufwand man investieren möchte.
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1 Kommentare:

  1. Erst einmal danke für den interessanten Artikel. Fremdsprachen sind sicherlich wichtig, doch ohne die richtige Stelle auch ziemlich nutzlos.
    Wichtiger finde ich tatsächlich Kenntnisse im Bereich BWL (z.B. das Programm BWL für Geisteswisenschaftler; http://geisteswissenschaftler-wirtschaft.de/bwl-und-geisteswissenschaftler/) und vor allem Programmierkenntnisse.
    HMTL und CSS lassen sich leicht lernen und eröffnen gerade Geisteswissenschaftlern eine Vielzahl von neuen Jobs (SEO, Onlinemarketing, Social-Media, etc.)

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